Jedes Mal wenn ich die Brouwerij ’t IJ betrat, war mein Gesichtsausdruck der Gleiche. Überwältigung traf auf Freude und beim Anblick der einfachen silbernen Hähne, aus denen das Bier mit Hochdruck gezapft wurde, wusste ich, dass ich am richtigen Ort war. Ich war hier am Liebsten, wenn der Herbst die Blätter von den Bäumen gejagt…
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That other beer
Ich habe Angst, diese Flasche anzusetzen und den ersten Schluck zu nehmen. Weil es vielleicht mein erstes und letztes Bier sein wird. Weil sich alles davor und danach nicht mehr gleicht, sich nicht mehr in derselben Kategorie subsumieren lässt. Dieser erste Schluck, der das Herkömmliche so vollständig entkleidet und banalisiert vor Augen führt, so dass…
Der Bierkönig von Amsterdam
Ich wusste nicht, ob sie die Ersten waren, die in Amsterdam auf die Idee kamen, ein Geschäft zu eröffnen, das ausschließlich Bier verkauft. Was ich aber wusste, war, dass sie schon lange im Geschäft sind, im Internet steht was von 1985, da war ich fünf und Jugoslawien noch nicht zerfallen. Ich erinnere mich nur zu…
Mindesthaltbarkeit
Seit kurzem hat sich mein Umgang mit Bier grundlegend verändert. Seitdem man mir nämlich sehr ausführlich, vor allem aber ungefragt erklärt hat, dass zum richtigen Biergenuss – ja, die Leute nennen es mittlerweile Genuss und schleimen sich etwas ekelerregend bei der gehobenen Welt der Kulinarik ein – seitdem man mir also weisgemacht hat, dass ich…
Gelobtes Land: Tschechien
Es ist schön in Böhmen und Mähren, vor allem die Landschaft, die klaren Seen und die dunklen Wälder. Doch noch schöner sind die bunten Reklameleuchten für die zahlreichen Biererzeuger des Landes, die die Häuserfassaden säumen. Die Tschechen haben nämlich schon vor geraumer Zeit erkannt, wie man den Kunden visuell an sich binden kann. Es stellt…
Der Ungläubige im Café Thijssen
Es war ein schöner Herbstsonntag in Amsterdam, als ich mit dem Rad in den Jordaan fuhr und dabei diesen verrückten Gedanken fasste, dass ich den Tag mit einem oder zwei Kaffee starten könne. Ich dachte mir, dass das Café Thijssen dafür genau der richtige Ort sei. Kaffee und vielleicht noch ein riesiges Stück Apfelkuchen sollten…
Der Fiebertraum des belgischen Goldesels
Kürzlich passierte ich eine Kneipe. Das geschieht nicht oft, denn meistens gehe ich hinein. Durch die offene Tür blies die Bude ihren lauwarmen Atem, schwanger von Duett 100 und umgekipptem Bier, in den frischen Morgen. Im Odor der Kneipe hingen zwei echte Originale in den Seilen, rauchend und durch die geäderten Alkiaugen versonnen in die…
Als ich mit Mats Sundin IPA trank
Ich kann mich nicht mehr ganz genau daran erinnern, was damals passierte. Ich weiß nur, dass es im Jahr 2001 und dass es wild war. Es war der erste Tag, den ich ganz für mich allein in Toronto hatte. Ich konnte meine damalige Freundin, übrigens eher von der nervigen Sorte, dazu überreden, dass sie doch…
Amsterdam: Bierliefde en verlangen
Was würde ich wohl tun, wenn ich in diesem Moment in Amsterdam sein könnte? Da hat gerade ja auch alles dicht. Ich denke, ich würde mich direkt bei einer der Brauereien mit Bier eindecken. Die öffnen glücklicherweise ihre Pforten für den Straßenverkauf. Natürlich würde ich einen lokalen Essensversorger mit einer Bestellung unterstützen, mit hoher Wahrscheinlichkeit…
Der Affenkönig aus der Knallhütte – eine Traditionshudelei zu Hütts Weizenbock 1838
Wenn es einen aus irgendeinem zweifelhaften Grund in die nordhessische Provinz verschlägt, oder man die Bürde mit sich herumträgt, dort aufwachsen zu müssen, man noch dazu nah am Gerstenwasser gebaut ist, dann kommt man früher oder später ganz gewiss in Kontakt mit den Bieren der Hütt-Brauerei aus dem schönen Gemeindekonglomerat Baunatal. Hütt braut dort seit…